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Neujahrsentschuldigungskarte für sozialen Zweck
In Hall in Tirol wie auch in anderen Städten und größeren Gemeinden war
es im 19. Jahrhundert üblich, dass man Freunden, Bekannten und
Geschäftspartnern die Neujahrswünsche persönlich überbracht hat.
Vermutlich wegen der zunehmenden Anzahl an Geschäftsverbindungen und der
sozialen Kontakte gestaltete sich dieses Unterfangen als immer
schwieriger, da die Zeit dazu kaum mehr ausreichte.
Dr. Aloys Weissenbach gilt als der "Erfinder" der
Neujahrsentschuldigungskarten, die sich rasch großer Beliebtheit
erfreuten. Dabei konnte man beim zuständigen Magistrat einen kunstvoll
gestalteten Stich erwerben und die Käufer wurden dann nach Neujahr in
den Regionalzeitungen namentlich erwähnt. Dadurch wurden sie von den
persönlichen Besuchen und Glückwunschüberbringungen entbunden und
entschuldigt. Die Reinerlöse wurden den Bedüftigen in der Gemeinde
zugeführt.
Auch in Hall war das bis zum Anfang dieses Jahrhunderts so üblich - doch dann geriet dieser Brauch in Vergessenheit.
Im Dezember 1985 aktivierte Ing. Walter Maier diese Gepflogenheit wieder
mit einem noch nie veröffentlichten Haller Stich von 1842 und
man lies den Erlös dem Gesundheits- und Sozialsprengel Hall, Absam,
Gnadenwald, Thaur und Mils zukommen.
Bedeutende Haller und Tiroler Künstler beteiligen sich jedes Jahr
kostenlos an dieser Aktion und stellen Ihre Werke so in den Dienst
dieser guten Sache. Die Mitgliedsgemeinden, Banken und Gewerbetreibende
unterstützen die Aktion indem sie die Herstellungskosten übernehmen. Die
Lokal-Medien haben der Neujahrsentschuldigungskarte durch ihre
Berichterstattung zu einem hohen Stellenwert verholfen. Zahlreiche
freiwillige Helfer in den Verkaufsstellen sorgen ebenfalls für einen
steigenden Erfolg der Aktion. In der Haller Stadtzeitung wird den
Käufern in althergebrachter Weise gedankt indem ihre Namen und die der
Gönner auf einer ganzen Seite genannt werden.
Lange Zeit war die Auflage auf 200 Stück limitiert. Wegen der hohen Nachfrage wurde sie jedoch auf 250 Stück erhöht.
Die Käufer unterstützen somit die Arbeit des Sozialsprengels bei Pflege
und Betreuung alter und kranker Menschen in ihrer gewohnten Umgebung.
Eifrige Sammler, die von Anfang an dabei waren,
können bereits über 20 der exklusiven Neujahrsentschuldigungskarten ihr
eigen nennen.
Neujahrsentschuldigungskarte 1995/96
Künstlerin: Chryseldis Hofer-Mitterer
Druck 108/200: Steindruck – Lithographie
von der Steindruckwerkstätte Stecher&Stecher mit Original-Zertifikat
Neujahrsentschuldigungskarte 1997/98
Künstler: Franz Posch
Druck 227/250: Vierfarbradierung, Ätzradierung-Aquatina auf Zinkplatte
Titel: Perserva
Neujahrsentschuldigungskarte 1999/2000
Künstler: Manfred File
Druck 9/250: Offset-Litho-Verfahren 6-färbig
Titel: Das Dreibein
Neujahrsentschuldigungskarte 2000/01
Künstler: Rudi Wach
Druck 49/250: Ätzradierung auf einer Zink-Nickel-Platte
Titel: Flora
Neujahrsentschuldigungskarte 2001/02
Künstler: Prof. S. N. Amerstorfer
Druck 41/250: Fünffarben-Offset-Litho und Siebdruckverfahren
Titel: Weihnachtskrippe
Neujahrsentschuldigungskarte 2002/03
Künstler: Ernst „Max“ Praxmarer
Druck 32/250: 5-Farb-Offset- und Prägedruck
Motiv: Steinbecken in der Pfarrkirche St. Nikolaus
Weitere Infos:
Die älteste Tiroler Neujahrsentschuldigungskarte
sammellust.tiroler-landesmuseum.at
Sozialsprengel Hall, Absam, Gnadenwald, Thaur, Mils
www.sozialsprengel-hall.at
(Website-Betreiber)
NETGRAF Webdesign & Internetservice
Die offizielle Homepage der Stadt Hall finden Sie unter
www.hall-in-tirol.at