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In 920 m Seehöhe, auf einem Sonnenplateau im Mittelgebirge, liegt das Dorf Rinn.
Graf Albert von Tirol bezog im Jahre 1250, 15 Metzen Vogthafer in „Runne“, so wurde es urkundlich bestätigt.
Der Name „Runne“ kommt aus dem Altdeutschen und bedeutet Lauf- oder Wasserleitung.
Siegmund der Münzreiche lässt 1471 den „See bei Wisingen“ künstlich errichten.
Auch Kaiser Maximilian erwähnt die Hirschjagd bei Rinn in seinen Aufzeichnungen.
1670 wird die Wallfahrtskirche, auf dem nach der Legende benannten Judenstein, gebaut.
Die Geschichte erzählt, dass auf diesem Stein der kleine Anderl
von
Unbekannten ermordet wurde. Sie hatten zuvor den Knaben von
einem armen Bauern, für viel Geld, abgelöst. Seine Mutter arbeitete auf
dem Feld, als sie auf einmal große Angst um ihren Jungen bekam und es
fielen ihr drei Blutstropfen auf die Hand. Die Mutter ging hinaus,
suchte ihr Kind und fand es hängend an einem Baum. Sie nahm den Leichnam
unter Tränen herab und trug
ihn in die Kirche nach Rinn, wo der kleine Anderl heute noch
begraben ist und als heiliges Kind verehrt wird.
Die Inschrift des Judensteins besagt:
„Hier ruht das unschuldiges Kind Anderl, welches nach einer
Überlieferung im Jahre 1462 von
Unbekannten ermordet wurde. Leider wurde Jahrhunderte lang
durchreisenden Juden der Ritualmord unterstellt. Diese damals häufige
und unbewiesenen Beschuldigung hat dazu geführt, dass das Anderl
irrtümlich als Märtyrer des Glaubens bezeichnet wurde.
Das Kind Anderl ruht hier zwar nicht als Märtyrer der Kirche,
aber als mahnende Erinnerung an die vielen Kinder, die bis zum heutigen
Tag Opfer von Gewalt und Missachtung des Lebens wurden. Mit ihnen allen
ist das Anderl von Rinn eingezogen in Gottes ewige Freude.
Dieser Stein erinnert an die Bluttat, aber auch durch seinen Namen an manches Unrecht was von Christen an Juden begangen wurde. Er soll in aller Zukunft ein Zeichen der Versöhnung mit jenem Volke sein, aus dem uns der Erlöser erstand.
Der bekannte Freiheitkämpfer Josef Speckbacher heiratete 1776 eine Frau aus der Rinner Gemeinde.
Im 19. Jahrhundert sind in der Ortschaft viele Erneuerungen entstanden. Verbindungsstraßen, Tennis und Sportplatz,
Musikpavillon und der Kindergarten wurden ausgebaut.
1997 entstand sogar ein Golfplatz.
So ist das zentral und sonnig liegende Dorf Rinn ein beliebtes Ausflugsziel vieler Einheimischer und Besucher.
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